Ventilschaftdichtungen???

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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seefreedo
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Beitragvon seefreedo » Sa Mär 17, 2007 22:22

Wie funktioniert das?
Moin

Das habe ich mich auch schon gefragt!

Für alle Arbeiten am Zylinder und Zylinderkopf, ausser Ventile, Zündung und Steuerkette einstellen, muss der Motor raus!

Deswegen sollte man auch die Ventilschaftdichtungen ersetzen wenn der Motor schon mal draussen ist und da nichts mit Dirko rumhühnern!

Beste Grüße, Matthias
Alles wird perfekt :supz:

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Erasco500
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Beitragvon Erasco500 » Sa Mär 17, 2007 23:26

Hallo zusammen,

der Motor muss raus, das ist klar. Wenn der Zylinderkopfdeckel ab ist, wird der Kopf noch mit dem linken Stehbolzen und drei M6 Schrauben gehalten. Das reicht bei einer noch frischen Dichtung aus dicht zu bleiben.

Druckluft auf den Zylinder über das Kerzenloch hält die Ventile in ihrem Sitz. Die einzige Fummelei ist in der Tat die Feder. Am Auslassventil habe ich das mit dem Aufsatz der Ventilpresse und einer Schraubzwinge gelöst, und am Einlassventil mit einem Ventildrücker aus der Automobilbranche.
Das aus und ein hat ungefähr ne halbe Stunde in Anspruch genommen. Die ganze Aktion lief unter 5 Stunden ab, dann schnatterte sie wieder.

Muss noch ergänzend erwähnen. Die sache mit dem Dirko ist mal aus der Not heraus entstanden. Irgendeins meiner früheren Moppeds wollte weder die originalen noch die Zubehör Schaftdichtungen festhalten. Daraufhin habe ich den Bund mit einer Zange jeweils 90° zueinander leicht verformt damit sie stramm sitzen. Eine eventuelle Undichtigkeit dadurch habe ich mit Dirko kompensiert. Damals hat es auch gehalten.

Wo ich es auch schon erlebt habe, wenn neue Ventilführungen eingebaut wurden- nicht original.
Da kann es auch schon mal sein, dass die Dichtungen wackeln. Dann bleibt dir gar nichts anderes übrig.
Viele Grüße,
Frank

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Beitragvon Merry » Mo Mär 19, 2007 12:51

Dirko?
Ist das sowas ähnliches wie Hylomar?
Ne dauerelastische, ölresistente und temperaturstabile Dichtmasse?
So'n schmierig-klebriges Zeuch?
Gruß, Merry

Kann Spuren von Senf enthalten

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Beitragvon pointer » Mo Mär 19, 2007 13:08

Dirko?
Ist das sowas ähnliches wie Hylomar?
Ne dauerelastische, ölresistente und temperaturstabile Dichtmasse?
So'n schmierig-klebriges Zeuch?
1) nein, 2) ja, 3) ja, 4) ja

Hylomar ist eben nicht dauerelastisch, Dirko HT ist es.
Weshalb man das Hylomar dann beim nächsten Ölwechsel auch so gerne aus dem Ölsieb popeln darf, wo es den Schmierkreislauf erfolgreich behindert.

Schmeiß das Hylomar weg und nimm Dirko (auch wenn das rote Zeug stinkt wie Bock von hinten. Silikon halt).

Für alle, die trotzdem Hylomar-Fans bleiben wollen: ich hab' hier noch 'ne volle Tube. Verkauf ich gerne um den halben Original-Preis :D

P.
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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon Radi » Mi Dez 12, 2018 10:49

Ich bin gerade dem hohen Ölkonsum meiner XT auf der Spur (0,8 l/1000km).
Der Motor hat seit 5000km einen neuen Original-Kolben, den Kopf hatte ich mir bei dieser Reparatur leider nicht näher angesehen. Schon mit dem alten Kolben war der Ölverbrauch ähnlich hoch, ich hatte den ausgelutschten Kolben als Ursache im Verdacht.
Nun ist der Kopf dran. Beim Ausbau der Ventile stellte ich fest, dass auf der Einlassseite die Schaftdichtung unmotiviert lose auf dem Schaft herumrutschte! Wenn man dieses Hütchen wieder auf die Führung setzt hat es dort überhaupt keinen Halt.
Diese offensichtlich minderwertigen Schaftdichtungen stammen aus dem Dichtungssatz von KEDO!
Hat einer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Man sollte wohl besser die originalen von Yamaha nehmen.
Immer so einzylindrig und viertaktend, wie möglich!

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon Hiha » Mi Dez 12, 2018 11:17

Moing Radi,
es wär kein Schaden gewesen, den 11 Jahre alten Pfred in der Versenkung zu lassen, und einen Neuen aufzumachen, aber egal.
Fragen: Wann war diese Kopfüberholung mit den neuen Schaftdichtungen? Zwischendurch waren die in den Dichtungssätzen von z.B. Athena, ziemlich mies, sie sollen mittlerweile besser sein.
Dass die Originalen besser sind, wusste man auch vor 20 jahren schon, aber sie sind halt um ein Vielfaches teuerer...

Gruß
Hans

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rei97
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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon rei97 » Mi Dez 12, 2018 11:37

Also:
Auch bei relativ neuen Kolben/Zylinderkombos kann es zu hohem Ölverbrauch kommen, wenn zum Beispiel der Wellring im Abstreifer überlappt oder gar eine der 2 Nasen abgebrochen ist, oder einer oder beide Kompressionsringe falschrum montiert sind oder alle Kolbenringstöße übereinander liegen. (alles Montagefehler die ich oft gesehen habe)
Das alleinig die Schaftdichtungen für massiven Ölverbrauch sorgen können, halte ich für abwegig, weil es Motore gibt, bei denen es gar keine Schaftdichtungen gibt und die z.T. deutlich weniger Öl als eine SR /XT brauchen, z.B. 2V BMWs.
In den Fällen kommt der Verbrauch von ausgenudelten Führungen oder die sind gar lose und pumpen beim warm werden in den Grundbohrungen. Da helfen die Schaftdichtungen gar nicht mehr, weil das kippelnde Ventil der neuen Schaftdichtung schnell wieder den Garaus macht. Die Rep ohne Demontage des Kopfes machen zu wollen, ist fahrlässig, weil ein kippendes Ventil weiterhin Öl pumpt, dabei oft undicht wird. Das auf Biegung belastete Ventil kann sogar brechen und der Teller zerstört nachhaltig den ganzen Motor. Deshalb prüfe ich immer die Führungen auf Festsitz und Spiel des Ventils in der Führung. Ist da ein Unterschied des Kippspiels längs zu quer, reicht ein Blick in die Führung und der Ölkohleansatz im unteren Drittel sagt, 'Mach mich neu'. Ein Erwärmen des Kopfes auf ca 100°C klärt, ob die Führung noch fest sitzt. Auf 50% der Führungslänge hinterblasene Grundbohrung schreit nach einer Übermaßführung samt Sitzfräsen. Neue Ventile (Kedos sind prima) sind Pflicht. Niemals gebrauchte Ventile, die z.T schon 40Jahre auf dem Buckel haben aufhübschen.
Zum Thema Schaftdichtungen:
Kedoteile standen in der Vergangenheit oft im Ruf zu lommelig zu sitzen. Daher auch das Gerücht der Ölverbrauch käme da her. Nach Beanstandungen, auch meinerseits, hat Kedo nachbessern lassen, und die aktuellen Schaftdichtungen sind m.E. genau so gut wie die OEM.
Wenn der Motor schonmal raus ist, sollte auch die Ölpumpe neu beringt werden.
Auch sabbelnde Dichtringe dabei gleich tauschen.
Sollten in der Ölwanne Stahlflitter zu finden sein, ist das der Rest der Verlustscheibe.
Dann den Lagerschild des Lagers unter der Kupplung heiß wegschrauben weil geklebt und den Clip rauspropeln. Nun lässt sich das Lager gewaltfrei raus ziehen weil der Block noch warm ist.
Nach all dem , wenn alles wieder montiert ist, den Beölungszauber nicht vergessen, sonst gibt es gleich wieder teuren Bruch.
Regards
Rei97
Zuletzt geändert von rei97 am Mi Dez 12, 2018 11:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon schnalzer » Mi Dez 12, 2018 11:43

Ich hab mit den Schaftdichtungen aus dem Repsatz ähnliche Erfahrungen gemacht: Nur wenige km nach der Überholung bläute meine XT nach nem Kaltstart und ich hab schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Als Motor wieder zerlegt und siehe da, die Schaftdichtungen waren komplett lose. Seit ich dann die Originalen verbaut habe, ist alles in Ordnung.
Und da ich jetzt schon dabei bin, mich über minderwertige Dichtungen aus Lakritzschneckenhausen auszulassen: Sumpfdichtungen. Zum einen diese unsägliche Verpackung (mir sind sicher schon 3 Stück beim rauspopeln zerrissen) und dann auch noch die miese Qualität. Jedes mal bin ich sicher ne Stunde damit beschäftigt die Reste von Motor und Wanne zu kratzen, da die Dichtung in gefühlte 100 Teile zerfällt. Ich bin schon drauf und dran mir die selbst zu schnitzen bzw. wegzulassen und Dichtmittel zu nehmen.

Gruß

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon rei97 » Mi Dez 12, 2018 11:46

Also:
Tja, wieder ein Montagefehler.
Wenn man die Papierdichtungen vor dem Verbau nicht einölt, passiert genau das.
Zudem werden dann gerne kleine Reste vergessen und die Dichtung sabbelt bald wieder.
Regards
Rei97

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon schnalzer » Mi Dez 12, 2018 11:59

Ich hab schon alle Varianten probiert: einölen, einfetten, Siliköl, Voodoo...
Also nix Montagefehler...

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon Twinshocker » Mi Dez 12, 2018 13:26

.............oder alle Kolbenringstöße übereinander liegen. (alles Montagefehler die ich oft gesehen habe).........
Rein Interessehalber zum Thema Ringstoßposition:
Hat sich schonmal jemand die Position gemerkt, angezeichnet oder so und nach zigtausend Kilometern nachgeprüft ?
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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon Hiha » Mi Dez 12, 2018 14:57

Ich hab darüber schon mal vor Ewigkeiten referiert. Bei einem frisch gebohrten und gehonten Testmotor absichtlich die Stöße übereinander gelegt. Keinerlei erhöhter Ölverbrauch, keine verminderte Kompression, und bei der erneuten Öffnung nach 1000km waren die Ringstöße gegeneinander verdreht.
Auch möchte ich behaupten, dass KEINE Ventilschaftdichtungen weniger Ölverbrauch nach sich ziehen, als LOCKER gewordene, weil die das Öl regelrecht in die Führung pumpen.

Gruß
Hans

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon rei97 » Mi Dez 12, 2018 15:43

Also:
Und warum ölte ein Motor schrecklich und es wurden Ringe mit Stoß übereinander vorgefunden.
Mag sein, dass die Textur eines frisch gemachten Zylinders die Ringe verdreht und so ein Zufallsergebnis erzeugt. Wenn allerdings neue Ringe ohne Honen in einen endmaßigen Zylinder verbaut werden, verdreht sich da offensichtlich gar nichts, schon gar nicht am Ölabstreifer.
Lockere (die Alten Kedos) VSDs mögen den Ölverbrauch erhöhen, aber fast immer sind dann die Ventile längs mit zu viel Spiel vorhanden. Wer wars nun? Huhn oder Ei ?
Regards
Rei97

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Re: Ventilschaftdichtungen???

Beitragvon Twinshocker » Mi Dez 12, 2018 17:07

Es ging mir eigentlich nur darum ob sich die Ringe imBetrieb drehen oder nicht von den Auswirkungen mal ganz abgesehen.
Also kann man sagen bei frisch gehonten Zylindern ist es möglich, bei gut eingelaufenen eher nicht ?

Ventile drehen sich ja auch, allerdings gewollt
......gefangen im Körper eines Erwachsenen.......


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