Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Hiha
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon Hiha » Fr Apr 30, 2021 8:14

Das Spiel wäre iMHO in Ordnung, aber der "Instandsetzer" hat mit Sicherheit die Führungen ohne zu messen reingedroschen/gepresst, was man am aufgeworfenen und vor sich her geschobenen Alu erkennen kann. Nur dass die Ersatzführungen meistens mehrere Hundertstel Übermaß haben, und deshalb vorher die Bohrungen auf Maß gerieben werden müssen. Das wiederum setzt eine am Ventilsitz zentrierbare Verstellreibahle voraus, und überhaupt etwas Hirnschmalz und Erfahrung. Schätze mal, den primitiven Einzylinder hat der Lehrbub machen müssen, weil das ja jeder kann.

Die Auslassführung mit den Fresserstellen schaut aber eh schon nachbearbeitet aus, da die im Original normalerweise keine so rauhe Bohrungsoberflächen aufweisen. Der Fresser befindet sich da, wo durch aufgeschobenes Material seitlicher Druck auf die Führung kommt. Normalerweise macht man an der schrägen Durchtrittsstelle einen Freischnitt, um eben einseitig tragende Führungen zu vermeiden, denn die neigen im Betrieb dazu, sich schief zu stellen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass unter den Führungen auch die O-Ringe fehlen.
Insgesamt mal wieder ein ziemliches Trauerspiel. Man könnte kotzen. Kurzform: Was der gemacht hat, kann jeder Depp, der beim Hammer vorn und hinten unterscheiden kann, dafür muss ich keinen Meisterbetrieb beauftragen und bezahlen.

Edit meint zum weiteren Vorgehen:
Die Werkstatt kann man abhaken, höchstens sein Geld kann man zurück verlangen. Reparaturversuche würd ich dort keinesfalls machen lassen.
Eigentlich sollte man die Führungen wieder rausbohren, die Bohrungen neu reiben (sie sind innen aufgeschürft, die Führungen kriegen ihre Wärme nicht weg) und neue Übermaßführungen anfertigen, weil es so dicke wie man da braucht nicht kaufen kann.

Gruß
Hans

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woddel
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon woddel » Fr Apr 30, 2021 8:25

Du meinst also die Auslassführung ist auch Schrott?

Ich habe gestern eine längliche Mail an den „Instandsetzer“ geschrieben. Vieles war ja vorher schon ärgerlich aber immerhin behebbar. Aber das die zentrale Arbeit derart dilettantisch gemacht wird ist echt arg. Ich habe mal bestimmt eine beschleunigte Stellungnahme gefordert.

Vom Einlass habe ich noch ein Foto vom Zustand ohne alte Führung vor dem Einbau gefunden. Nix sieht man. Alles glatt...

Gruß
Woddel
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Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon woddel » Fr Apr 30, 2021 8:33

Die Auslassführung ist eine KEDO-Bronzeführung weil mir gesagt wurde es bräuchte Übermaß. Die wurde dann ja auf Bohrungsmaßgedreht statt die Bohrung erneuert. Ich hatte explizit weil bei KEDO angegeben ein aufreiben auf passendes Maßbestellt.

Gruß
Woddel
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon woddel » Fr Apr 30, 2021 9:19

IMG_0164.jpeg
Einlass, Zustand bei Anlieferung... :motz: :motz:

Die O-Ringe steckten bei Anlieferung auf den Führungen und waren hinterher nicht mehr im Karton...

@HiHa - Hast du noch Popcorn?
Zuletzt geändert von woddel am Fr Apr 30, 2021 9:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon sven » Fr Apr 30, 2021 9:20

Also ich bin da völlig einer Meinung mit dem Hans.
Die werksseitig verbauten Führungen haben 0,05 Plus, die Ersatzteile 0,1.
Wenn man letztere in eine intakte Bohrung im Kopf eintreibt, schaben
sie vorn Späne von der Bohrungoberfläche runter, vergrößern also die Boh-
rung. Sieht man unmittelbar danach am Aluminiumgrind unten an der
Fase der Führung. Leider hat das bei dir nicht gereicht, um ein Auf-
sprengen der "Nase" zu verhindern, wie Hudriwudri schon bemerkt hat,
geht von dort auch schon ein Riß aus.
Was sich unter dem Dreck im Auslaß verbirgt will ich gar nicht wissen,
aber das ganze Öl und der Reiber in der Bohrung der Fürhrung sprechen
Bände.
Wenn man jetzt noch die falsch rum eingebauten Ventilfedern mit
berücksichtigt, ist der Fall ziemlich klar: du hast deine Teile leider in
einem richtigen Scheißladen vermurksen lassen.
Wenn die sich deinen Kulanzansprüchen gegenüber uneinsichtig zeigen,
hast du glaub' ich die Möglichkeit, dich bei einer Art Fachverband
("Innung"?) zu beschweren, aber da kenn' ich mich nicht richtig aus.

Viele Grüße
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon Hiha » Fr Apr 30, 2021 9:29

Ah, die Bronzeführungen. Die muss man nach dem Einbau mit einer Ventilführungsreibahle durchreiben. Ob er das gemacht hat?
Bei der Innung beschweren kostet Dich mehr Zeit Nerven als Du sowieso schon investiert hast. WENN Du das anfängst, solltest Du derweilen einen anderen Kopf montieren, sonst kommst in dem Leben nicht mehr zum Fahren. Ich halte es mittlerweile so, dass ich dem Schlechten nicht auch noch Gutes hinterher werfe, das ist gut fürs Karma. Und, siehe Dreibuchstabenmann: So schlecht können Bewertungen garnicht sein, dass es so einem Grattler das Kreuz brechen könnte.
Wenn Du es gut sein lässt: Passende Reibahle (8,00, denn H7 ist IMHO schon etwas groß) durchjagen, die Sitze auf konzentrizität zur Führung prüfen (geht mit dem Ventil ganz gut) denn das hat er ja gewiss auch nicht gemacht (deshab evtl der Fresser) und ggf Sitze nachfräsen lassen. Am Besten auf einer dafür vorgesehenen Maschine.

@sven
wie spannst Du eigentlich Führungen zum aussen abdrehen auf? Hast Du aufspanndorne, machst Du Dir da was Fliegendes, oder reichts Dir zwischen Spitzen?
Gruß
Hans

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon xtrack » Fr Apr 30, 2021 9:34

Heftige Bilder !!
Risssuchspray braucht man hier
nimmer.
Auf die Reaktion des "Instandsetzers"
bin ich echt gespannt.
Viel Glück woddel,
xtrack

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon woddel » Fr Apr 30, 2021 9:40

Wenn Viertel-Motoren halbe Sachen macht bleibt ein Achtel.
Und wenn das achtlos geschieht kommt null raus.

Die haben mich jetzt angerufen und gemeint "wir finden ein Lösung..."

Zumindest zum auf den Tresen kotzen gehe ich am Montag dort hin.

Deren Mann für solche Sachen war letzten Sommer mit gebrochenem Bein zuhause.
Ich hoffe den kann ich sprechen....
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon xtrack » Fr Apr 30, 2021 9:46

Brich ihm aber nicht noch das andere Bein
oder doch ? :ja:

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon woddel » Fr Apr 30, 2021 9:47

Nö - der wars ja nicht...
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon sven » Fr Apr 30, 2021 9:49

Vielleicht erinnerst du die Leute dort erstmal freundlich an ihre eigenen Ansprüche:
https://www.viertel-motoren.de/ueber-un ... tbild.html
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon woddel » Fr Apr 30, 2021 9:50

JaJa - da war ich schon....

da ist das Leitbild halt aus dem Rahmen gefallen.
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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon xtrack » Fr Apr 30, 2021 9:56

Wie du geschrieben hast...
Kommt Null raus....
Meiner Meinung nach ist das
schon tief im Minus !!

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon xtrack » Fr Apr 30, 2021 10:45

Bei denen steht unter dem Punkt
LÖSUNGSORIENTIERUNG :
Wir dürfen Fehler machen.
Dieses Versprechen ist größtenteils
eingehalten worden. :(
LG xtrack

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Re: Fange ich jetzt noch mal neu an mit dem Zylinderkopf?

Beitragvon Hudriwudri » Fr Apr 30, 2021 13:04

Ich sage es ungern:

Aber so lange der Riss net zumindeest auf Rissgrund ausgefräst ist, oder im besten Fall geschweißt ist, ist der Kopf allenfalls für's Regal gut.

Rlg

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