Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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woddel
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Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » Do Nov 09, 2017 15:05

Hallo!
Ich habe eine Drehbank geerbt die ähnlich historisch wie unsere XTs ist - eher historischer...

Das Ding finde ich g**l mit dem Riemenantrieb und so.
Früher wurden darauf Okulare für selber gebaute Fernrohre und ähnliches damit hergestellt.
Also auch Gewinde geschnitten etc.

Der liebe Vorbesitzer kann mir leider nix mehr zum Gebrauch des Dings verraten.

Jetzt suche ich Infos zum Umgang damit.
Bin sicher nicht völlig ungeschickt aber bis jetzt nicht den Hauch einer Berührung zu Dreharbeiten gehabt.
Z. B. wie setze ich einen solchen Drehmeissel an?

Eventuell gibt es hier wissende und vielleicht im Raum Nürnberg ach welche, mit denen man mal Live an dem Ding stehen könnte.
(ist gut transportabel)

Durchgedrehte Grüße
Woddel
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon Hiha » Fr Nov 10, 2017 6:38

Lustiges Maschinchen, aber leider wirklich nur für leichteste Dreharbeiten geeignet. Das Gewindedrehen läuft mittels axial verschiebbarer Hauptspindel und "Gewindepatronen".
Es gibt bestimmt ein Zerspanungsforum, wo Du in Deiner Nähe jemanden findest, der Dir beim Drehen die Basics beibringen kann. Ich hab gelegentlich Dreh- und Fräsworkshops angeleitet, allerdings in Innsbruck :-) ...
Viel Glück,
Hans

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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon hershey » Fr Nov 10, 2017 7:33

In Internetzeiten gibt's keine Geheimnisse mehr:
Wirf die Suchmaschine an, schau auf YouTube.
Gruß
Jürgen

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woddel
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » So Nov 12, 2017 19:18

Naja - ein paar Geheimnisse bleiben schon...
Alles was gezeigt wird ist natürlich moderner ;-)

z.B. das richtige Einspannen des Drehmeißels - Ich habe (oder finde?) keine Höhenverstellung.

Frage 1:
War das früher üblich Bleche und Klötzchen unterzulegen?

Und dann hat scheinbar die Welle zwei eingelaufene Bronzelager.
Da muss ich jetzt mal sehen ob es da Ersatz gibt. Das Spiel das da drin ist kann nicht normal sein.
Sowas kann man ja offensichtlich kaufen. Muss mal die Maße nehmen.

Frage 2:
Wieviel Spiel hat denn so ein Bronzelager für gewöhnlich?

Und bestimmt poppen noch weitere Fragen auf.
Jedenfalls ist das spannend (spanend...)

Gedrehte und gedrechselte Grüße
Woddel
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » So Nov 12, 2017 19:20

Hier noch zwei Bilder von den Lagern...
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Karsten K
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon Karsten K » So Nov 12, 2017 21:41

Hallo
Ja das Unterlegen ist bei dieser Art des Stahlhalters absolut richtig/üblich. Der Drehstahl gehört so unterlegt dass die Schneide genau auf der Mitte vom Werkstück ist.
Leider kann ich zu den anderen Fragen nichts beitragen.

Gruß
Karsten

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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » Mo Nov 13, 2017 0:11

Danke Karsten!

Dann mache ich mir da keine Gedanken mehr sondern lege mir auch ein paar Fühlerlehren parat...

Gruß
Woddel
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon Hiha » Mo Nov 13, 2017 6:03

Zur Höheneinstellerei: Da brauchts in der Tat Lehrenbleche. Mühsames Gschäft, weil man häufig Stähle wechseln muss.
Die eingelaufenen Lager würd ich mal genauer anschauen, denn häufig sind das Konuslager die man nachstellen kann. Von der Stange kriegst Du da wohl eher nix, ausser es gibt noch den Hersteller der Drehbank. Sinterbronze kannst jedenfalls gleich abhaken, damit wirst Du sicher nicht lange glücklich.
Such mal nach Carobronze, das wirds im Original gewesen sein. Spiel liegt wirklich im "knapp über null"-Bereich. Sogar bei so einfachen Maschinen wurden die Lager meist eingeschabt. Es gibt aber auch in diesem Baujahr, das ich so auf frühe Fünfzigerjahre schätze, noch Weißmetalllager. Falls da welche verbaut sind, kannst Du nicht einfach auf Bronze wechseln.

Hab mir grad nochmal die Bilder genauer angeschaut. Ich glaub, dass man die Lager nachstellen kann, indem man die Buchsen tiefer in den Lagerbock presst, weil die Buchse aussen, und der Lagerbock innen konisch ist. Und immer gut ölen.
Gruß
Hans

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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » Mo Nov 13, 2017 8:54

Ahhh!

Ein nachstellbares Lager macht natürlich Sinn.
Ist wäre ja dann ähnlich wie mit den Schwalbenschwanzführungen.

Das sehe ich mir mal an.

Wie presse ich das denn am besten?
Dazu muss ich wohl erst mal rausbekommen wie ich die Welle rausbekomme...

Frühe 50er Jahre könnte übrigens gut hinkommen.
Das die Lager aus Weißmetall sind glaube ich nicht.
Sie sind eher Messing/Bronzefarben.

Danke!
Woddel
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon Hiha » Mo Nov 13, 2017 9:22

Das müsste ich mir selber mal anschauen, ich kenn das nur von einer Vorkriegsmaschine, da war eine Nutmutter dran, mit der man das Lager tiefer in den Konus ziehen konnte. Vermutlich wirst Du rausfinden wie es geht. Ich würd mir allerdings damit keine Mühe machen. Man kann das Teil wirklich für fast nix brauchen, was man fürs Mopedschrauben benötigt...

Gruß
Hans

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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » Mo Nov 13, 2017 9:56

Danke Fürs Mutmachen Hans ;-)

Ich möchte das Ding erst mal im Rahmen seiner Möglichkeiten funktionsfähig bekommen. Das Lagerspiel kann ja so wohl nicht sein.
Als völliger Nulli in Sachen drehen ist das Ding für mich erstmal einfach nett zu haben.
Wenn ich damit es mal schaffe ein paar Buchsen zu drehen oder ein Gewinde zu schneiden (da ist ja Werkzeug für da) bin ich zufrieden.
Der Vorbesitzer hat ja offensichtlich schon recht feines Gewindezugs in Messing gedreht für seine selbstgebauten Fernrohre - eben in den frühen 50ern.
Alles was 100tel braucht werde ich sowieso nicht in Angriff nehmen...

Gruß
Woddel
Zuletzt geändert von woddel am Mo Nov 13, 2017 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon Hiha » Mo Nov 13, 2017 10:01

Zum Gewindeschneiden brauchst Du ja nur einen Gewindestahl. Am Hundertstel solls nicht scheitern, das schaffen die meisten Maschinen, selbst wenn sie ausgenudelt sind. Aber was Anderes wie Automatenmessing und -aluminium wird halt schwierig, da die Zerspanungskräfte zu groß werden.

Gruß
Hans

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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » Mo Nov 13, 2017 10:53

Eine Menge Gewindeschneider sind schon auch dabei in einer schönen alten Zigarrenkiste.

Es gibt aber noch diese - ich nenne sie mal "Gewindelehren" in verschiedenen Steigungen.
Man sieht sie auf dem obersten Bild.
Ich hatte das so interpretiert, das ich damit Gewinde mit bestimmter Steigung auf verschiedene Durchmesser schneiden kann/könnte wenn ich weiss wie man das anwendet...

Du meinst wegen der Zerspanungskräfte, das das Drehmoment nicht reicht?

Mein erster Versuch war an einem Edelstahlschraubenkopf und nix genaues.
Mein zweiter Versuch war in Messing - das ging so...
Gestern hatte ich eine Kupferstange - 8mm Durchmesser ausprobiert.
Das ratterte recht arg in manchen Stellungen wenn ich seitlich angesetzt habe.
Nicht ganz unschuldig ist sicher die Lagerung.
Als ich dann von vorne angesetzt habe und bei geringerer Drehzahl, ging das ganz geschmeidig.
Da hatte ich eine Idee davon wie sich das anfühlen sollte.


Gruß
Woddel
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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon Hiha » Mo Nov 13, 2017 13:01

Es geht zunächst mal los mit Theorie: "Die Winkel am Drehstahl". Wenn Du das mal intus hast, kann eigentlich nicht mehr viel passiern.
Kupfer ist immer schwierig, braucht einen wirklich scharfen Stahl und relativ viel Drehzahl. Die Spanstauchung ist bei Cu sehr groß.
Die Gewindepatronen geben nur die Steigung vor, dazu wird die axiale Arretierung der Hauptspindel entfernt, und dafür die Gewindepatrone im Zusammenspiel mit einer passenden Mutter verbaut, Sie verschiebt während der Rotation die Spindel axial, und der Gewindestahl bleibt stehen.
Egal, fernschriftlich ist das zu schwierig.

Gruß
Hans

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Re: Drehen Basic Know How - im Raum Nürnberg

Beitragvon woddel » Mo Nov 13, 2017 13:32

Fernschriftlich :lach: Ein Begriff aus den frühen 50ern...

Klar - du musst mir hier keinen Drehkurs geben.
Deine Kommentare sind aber äusserst Hilfreich im Verstehen der Materie. Danke!
"dazu wird die axiale Arretierung der Hauptspindel entfernt"
ist so was.
Die Axiale Arretierung ist vielleicht die Messingfarbene Buchse am Ende der Welle im letzten Bild.
Das könnte vom Format hinhauen.
Am Ende der Spindel ist auch noch eine nicht verstandene Hebelei, die genau zu diesem Zweck da sein könnte.
hebel.jpg
hebel.jpg (81.04 KiB) 4601 mal betrachtet
Zur Winkelei habe ich mir schon Videos angesehen - und ein paar Prinzipien vielleicht Verstanden,
in der Umsetzung ist das noch nix gutes.
Und Materialkundlich ist es natürlich schwierig, wenn man vorhandenes nutzt.
Was das für ein Kupferzeug ist, das ich benutzt habe weiss ich nicht.
Da hatte ich jedenfalls das Gefühl, langsam gedreht schält es besser den Span ab.

Ich glaube ich werde mir als nächste die Hauptspindel samt Lager detaillierter ansehen.

Gruß
Woddel
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