Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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UweD
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Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon UweD » Mo Jun 19, 2017 10:29

Hallo Forum

Dass man am Montagmorgen hier und da mal sparsam aus der Wäsche schaut, ist ja vermutlich nicht ungewöhnlich. Auf der Skala von 0 bis 100 war ich heute aber vermutlich ganz vorn dabei.
Folgende Situation: Ich bringe de Zylinder und Zylinderkopf der DT 250 zum Lackierer, damit er ihn auch mit dem Motorlack von RH lackiert. Motordeckel sind schon da. Vorher telefonisch abgeklärt - ja, kein Problem, vorbei bringen. Beim Termin vor Ort sagt er mir, dass das nicht ginge mit dem Lack. Wenn er da rein lackiere, gäbe es Verwirbelungen und eine extrem ungleichmässige Farbverteilung. Das sähe shice aus. Mein Vorschlag praktisch in Fahrtrichtung zu lackieren, klappe auch nicht. Da wäre der Farbauftrag auch ungleichmässig - vorne viel und hinten wenig. Man müsste den streichen oder pulvern - hätten sie damals vermutlich auch gemacht, oder getaucht und dann übergefräst. Vermutlich war Pulvern in Gross-Serie aber 1975 noch nicht verbreitet. Mit Glasperlen kriegt man Pulver auf jeden Fall NICHT ab.
Jetzt lackiere ich den halt selbst. Aber das kann doch kein Hexenwerk sein, oder?
Lackierer sind schon seltsame Gesellen...

Was meint ihr dazu?

Ratlose Grüsse
Uwe

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon Hiha » Mo Jun 19, 2017 10:48

Ich hab den XT500-Kopf mit RH-2k-Lack mit der Airbrush lackiert, und zwar sehr dünn. War kein Problem. Hätte ich dicker aufgetragen, würde der Lack auch in den tiefsten Tiefen der Kühlrippen 100%ig decken, aber von schlecht ausschauen kann keine Rede sein. Und das ist >15 Jahre her.
Früher, in den 50ern, hatten Zylinderschleifereien scheins Lackbäder zum Tauchen, speziell für die Rippenzylinder.

Gruß
Hans

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rei97
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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon rei97 » Mo Jun 19, 2017 16:40

Also:
Das mit dem Lacken per 2K und dicker Pistole kann zu Trielern führen, die Deinem Lacker Kopfzerbrechen machen.
Die dünne Airbrushpistole auf ungereinigtem Grund geht nicht auf Dauer.
Wenn der Zylinder gestrahlt ist, geht bei viel Gefühl und Zeit :
1.ein one pass Lack , der Benzinfest ist.
2. auch der 2Klack, aber mit kleiner Düse und das 2-3mal.
3. auch Pulvern, aber das ist echt eine Sache für Profis. Die Büchse ist das Hauptproblem.
In diesem Raster steigen auch die Kosten.
Reinigen, gar Strahlen, Bohren,Topfräsen , Kolbenkit und Zugentlastung sind halt die Kür.
Ich rede da von Serienzuständen und nicht von Extrembigbores.
Regards
Rei97

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon Hudriwudri » Mo Jun 19, 2017 16:52

Fuer so etwas gibt es kleine HVLP-detail guns.
Weiters kann man ja den strahl (oval vs rund) luft sls auch farbe zustellen.
Sehe da jetzt auch kein nicht zu ueberwaeltigendes problem!!

Rlg und gutes gelingen

christian

Ps: ich wuerds mit PU oder epoxy 2k machen
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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon UweD » Di Jun 20, 2017 21:56

Vielen Dank liebe Leute.

Entweder streiche ich dann halt beide Teile mit dem Pinsel oder ich versuchs einfach selbst oder im Team :-)
Ich werde berichten.

Sonnige Grüsse aus dem Süden.
Uwe

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon XTdirk » Do Jun 22, 2017 7:16

Ich benutze seit Jahren den Granville Zylinderlack und einen Pinsel. Da ich mir das Anschleifen des Altlacks immer spare, muss ich ab und zu ausbessern, so 1x im Jahr. Reinigen mit Wasserschlauch hält der Lack aus, Dampfstrahler Aktionen vermutlich weniger...
Zuletzt geändert von XTdirk am Do Jun 22, 2017 7:36, insgesamt 1-mal geändert.
herzlichst

XTdirk

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon UweD » Do Jun 22, 2017 7:27

Die Granville-Nummer hab ich beim Zylinder/-Kopf der 125er auch genommen zum ausbessern. Hat wunderbar funktioniert.
Das gute Stück fahr ich oder Brigitte aber nur ganz selten, im Dreck sowieso erstmal nicht. Also wird Granville da vermutlich auch ewig halten.
Die 250er Kombi wird jetzt mit der Sprühdose gemacht. Fotos folgen.
Cheers
Uwe


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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon UweD » Fr Jun 23, 2017 23:27

Hallo Leute

Ein Zwischenstand: das Lackieren ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich. Zylinder und -Kopf sind zur Zeit in Arbeit. Dafür hab ich heute wieder gestaunt. Ich kann den Tabk abholen, um die Aufkleber aufzubringen. Damit solle ich aber noch 1 - 2 Wochen warten. Bei dem Lack (RH - competition yellow) solle man bei so grossen Aufklebern etwas länger warten. Ich hab wieder gestaunt... vermutlich hat der Lackierer hier auch Recht. Oder?

Gruss aus dem Süden
Uwe

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon paul_yamaha » Mo Feb 10, 2020 10:55

Hallo, muss man den Granville Lack irgendwie verdünnen? Oder einfach aus der Dose drüberlackierne
Lg

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon XTdirk » Mo Feb 10, 2020 11:31

Nicht verdünnen!
herzlichst

XTdirk

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon rei97 » Mo Feb 10, 2020 11:38

Also:
Granville 1K Lack habe ich auch schon probiert. Geht zwar auf glasgeperlten Oberflächen, nicht aber auf einer grob gereinigten Oberfläche. Deshalb habe ich bei 1K nach Alternativen gesucht und fand den 1 pass Lack. Der ist nach dem schnellen Trocknen bei 20°C schlagfest und hält auf glageperlten Oberflächen sehr gut.
Es gibt 2 Quellen vom selben Hersteller.
Toom und Hellweg.
https://toom.de/p/premium-spruehlack-ra ... ml/8200810
https://www.hellweg.de/Bauen-Renovieren ... 00-ml.html
Regards
Rei97

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon paul_yamaha » Mo Feb 10, 2020 12:12

Kann man den Granville eigentlich mit der Lackierpistole spritzen?

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon rei97 » Mo Feb 10, 2020 12:50

Also:
Kann man, aber normale Pressluftpistolen sind eher für Flächen und nicht für Spalte.
Deshalb nicht unberechtigt die Frage nach Verdünnung und die Antwort mehrfach spritzen.
Die von mir verwendeten Dosenlacke sind etwas verträglicher zu Rippen, zumal Granville dann mit Malerpistölchen (painbrush) verarbeitet gehört.
Wer noch ein halbes Döschen Cranville von mir haben will, kann es kostenfrei abholen, Postversand ist Blödfug.
Btw: Pulvern geht, aber auch da ist der Arbeitsablauf und die Bedingungen zwingend. Die Kosten für einen gepulverten Motor schätze ich nach dem letzten Projekt für 800€ inzwischen auf 1000€.
2K werden nur wenige Lacker gerne machen. (Trielgefahr) Selber machen imho nur mit paintbrush,
1K mit one pass Lacken bei glasgeperlter Oberfläche gut.
Regards
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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon paul_yamaha » Mo Feb 10, 2020 13:26

Ist Granville ein Kunstharzlack?
Danke für eure vielen Antworten.
Lg

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Re: Zylinder lackieren - welches Problem ein Lackierer sieht

Beitragvon XTdirk » Mi Feb 12, 2020 8:40

Das Internet zwecks Recherche steht auch DIR zur Verfügung. 😳

https://www.granvilleoil.com/prodInfo?pID=252

Granville Cylinder Black is a single component, silicone modified alkyd based paint designed specifically for use on surfaces subjected to high operating temperatures. Granville Cylinder Black air dries at room temperature to form a tough satin black film which matches OEM finishes. The paint cures with the application of heat in service.
herzlichst

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