Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
tulf
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Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon tulf » Di Jan 31, 2017 23:33

Hi,

ich habe eine 81er XT erstanden, die optisch OK und unverbastelt daher kam.
Der Vorbesitzer hatte sie lange, aber kaum Ahnung von der Technik und
er konnte mit nichts genaues zur Maschine sagen,
sie hat den Papieren nach maximal 17 Jahre gestanden.
Sie hat 6V , schaltet, bremst, kuppelt ... aber springt nicht an.
Batterie ist hin, aber das sollte ja egal sein ...
Ich habe noch keine genaueree Ursache ausgemacht,
kann aber auch ein bisschen schrauben.
Ich will vermeiden, bei mir unbekanntem, bestehendem Schaden, noch mehr kaputt zu machen.
Ich würde jetzt:
  • Kontakte, Kondensator, Zündkerze und Zündkabel erneuern.
  • Luftfilter erneuern, Vergaser reinigen und eine Vergaserkit
    einsetzen. Muss mich noch schlau machen, wie die Grundeinstellung der Düsen usw. ist.
  • Altes Benzin ist abgelassen.
  • Öl wechseln und den Ölfilter erneuern,
    da ich nicht weiß, wie viel Öl noch drin ist, Motor ist nicht ganz dicht, es sind Ölspuren im Motorschutz.
Motor dreht, beim Kicken typischer Widerstand.
Gibt es noch mehr Sachen, auf die ich achten sollte?

Viele Grüße Arnulf
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon sixtyfour » Mi Feb 01, 2017 0:41

Hi Arnulf, wichtig ist eventuell zu beurteilen, unter welchen Bedingungen sie 17 Jahre gestanden hat. Ob draußen unter der Plane oder trocken im Heizungskeller kann da den Unterschied machen, der sich natürlich auf die Maßnahmen auswirkt, die angesagt sind. Wenn sie gut gelagert wurde und optisch OK ist: Am wichtigsten nach dieser Zeit ist vermutlich, die Ölpumpe neu zu beringen. Öl und Filter wechseln ist genau so wie Vergaser reinigen (und schlau machen) prima, der Vergaserkit und andere Präventionen müssen u.U. nicht unbedingt sein.
Gruß, Markus
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon Yahmama » Mi Feb 01, 2017 6:21

Vermutlich wird ein Ventil hängen geblieben sein.
Frische Betriebsstoffe rein, checken ob zündet, dann kicken bis sie kommt.
wenn sie dann nicht kommt, (min 1l schweiss must du opfern) Vergaser mal durchpusten. => ca.60° nach rechts abdrehen, Schwimmerkammer ab, Hauptdüse und Leerlaufdüse mit Kompressor durchblasen.

Der Lufi wird nach so langer Zeit vermutlich mürbe sein, den kannst du gleich rausschmeissen.
Autor ist ein amtlich zertifizierter Verkehrssünder!!!!Bild

tulf
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon tulf » Mi Feb 01, 2017 11:20

...
wenn sie dann nicht kommt, (min 1l schweiss must du opfern)
Vergaser mal durchpusten.
...
Genau, da war doch noch was, was ich verdrängt habe,
einer der Gründe, warum ich die alte (leider) verkauft hatte ...
Dann sollte ich gleich bei mir die Verkalkung mit beseitigen :)

Also sie stand angeblich abgedeckt in einer unbeheizten Garage,
da passt einigermaßen zum Aussehen.
Der Lufi sieht nicht nach 17 Jahren Standzeit aus.
Werde das Vergaserkit erst einmal weglassen.
Es wird etwas dauern, melde mich noch dann noch mal.
Ölpumpe muss ich schauen, wie ich da ran komme.
vg arnulf
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon rei97 » Mi Feb 01, 2017 14:16

Also:
Bei einer anstehenden Überholung die Ölpumpe auszulassen , ist eine Sünde.
Im Falle dieses Mopets würde ich darauf erstmal verzichten und nur bei dem ersten Motorlauf mal die obere Hohlschraube der Ölsteigleitung 1 Umdrehung auf machen. Kommt dort Öl, ists recht. Wichtiger bei Schätzchen mit unbekannter History sind Dinge wie Ölverbrauch /Blaurauch , Klappergeräusche trotz korrigierter Steuerketteneinstellung, wet sumper und Ölaustritt. Die Zündung, das Ventilspiel und der Ölwechsel und neuer Sprit sind erstmal für den restart wichtiger.
Regards
Rei97

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon tulf » Mi Feb 01, 2017 16:14

Also:
Bei einer anstehenden Überholung die Ölpumpe auszulassen , ist eine Sünde.
Im Falle dieses Mopets würde ich darauf erstmal verzichten und nur bei dem ersten Motorlauf mal die obere Hohlschraube der Ölsteigleitung 1 Umdrehung auf machen. Kommt dort Öl, ists recht. Wichtiger bei Schätzchen mit unbekannter History sind Dinge wie Ölverbrauch /Blaurauch , Klappergeräusche trotz korrigierter Steuerketteneinstellung, wet sumper und Ölaustritt. Die Zündung, das Ventilspiel und der Ölwechsel und neuer Sprit sind erstmal für den restart wichtiger.
Regards
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OK, sie hat eine Kedeo- oder Wunderlich-Direktschmierung verbaut.
Ich sollte also diese Leitung oben am Kopf lösen (2 Schrauben) und schauen, ob Öl kommt - korrekt?
vg arnulf
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon schlork » Fr Apr 12, 2019 20:10

Ich sollte also diese Leitung oben am Kopf lösen (2 Schrauben) und schauen, ob Öl kommt - korrekt?
Hallo, meine ist ähnlich lang gestanden und hat auch diese Doppelschmierung, deshalb schliesse ich mich der Frage an. Zudem noch die Frage: Beim Kauf ohne Nachzudenken ausprobiert und sie lief nach ein paar Kicks wie eine Eins, ohne Rauch und Klappern. Nach ein paar Testmetern wieder ausgemacht, Kupplung auch OK, jetzt ist die Frage soll ich sie nochmals Ankicken zwecks warmes Öl wechseln oder lasse ich es besser im kalten Zustand raus?

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon motorang » Sa Apr 13, 2019 7:22

Ich würd einen Ölfilter besorgen, ein paar km fahren und dann richtig wechseln, warm, mit Filter.

Der Rest ist reine Glaubenssache bzw wieviel Arbeit und Geld Du investieren und welches Risiko Du eingehen willst. Wenn es DEINE ist und sie vorher lief, gibt es keinen Grund anzunehmen dass sie es plötzlich nicht mehr tun sollte. Auch nicht bei der Doppelschmierung.

Bei einem Kaufmopped mit unbekannter Vorgeschichte würd ich genauer schauen, eventuell auch den Kupplungsdeckel runterbauen und dort die kritischen Stellen beäugen. Und das Öl vor dem ersten Motorlauf kalt wechseln, alleine schon um zu wissen was und wieviel drin ist und ob Reste in der Ölwanne sind ...

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon lafayette » Sa Apr 13, 2019 8:34

Würd ich auch so machen, aber vorher den LuFi checken, wer weiss was sich da eingenistet hat über die Jahre und wenn der Schwamm bröselig ist landet der Mist im Vergaser....

Gruss, Micha

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon motorang » Sa Apr 13, 2019 11:49

Angabe lesen ...
Die häufigsten Ursachen für Vergaserprobleme finden sich im Zündungsbereich * Bucheli-Projekt

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon lafayette » Sa Apr 13, 2019 12:25

Ok highlander,

In letzter Zeit scheinen hier alle genervt zu sein, vielleicht ein guru-Effekt?

Nehms mir nicht übel aber wenn helfen möchte und dann noch eine drüberbekommt machts keinen Spass hier.

Also: mit Zeugs einnisten meinte ich alles wa sich einnisten kann und das kann sehr wohl auch hinter dem Schwämmli sein.

Roger and out.

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon woddel » Sa Apr 13, 2019 12:50

Sollte Sprit während der Standzeit im Tank gewesen sein ist es meiner Erfahrung nach nicht genug nur denselben, inzwischen gelben, abzulassen.

Es bilden sich harzige Ablagerungen die ohne deren Entfernung großes Unterhaltungspotential haben. Da nützt ein Vergaserkit wenig, wenn ständig neues Gerümpel in den Düsen und der Schwimmernadel hängt.

War bei meiner XT250 nach 10 Jahren so und meiner XT500 nach 15 Jahren ebenso. Ich hatte bei der 500er den Tank (eigentlich gründlich) gereinigt und trotzdem war der - wegen der Erfahrung mit der 250er - montierte Filter nach 20km völlig dicht. Blöd wenn man keinen 2. dabei hat...

Gruß
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon rei97 » Sa Apr 13, 2019 13:23

Also:
In letzter Zeit hab ich mindestens 10 XT und 5 SR Gaser renoviert.
Was ich da so drin finde, wollt Ihr gar nicht wissen. Einen teerartigen Schmand im ganzen Gaser und aussen das Gefühl , der Gaser sei jahrelang im Dorfteich mit Salz gepökelt worden. Die werden alle wieder, aber der Aufwand ist enorm. Alles komplett zerlegen, große Teile separat strubbeln oder sogar den kompletten Gaser glasperlen und dann zerlegen und schallen... nichts ist unmöglich. Danach der Wiederaufbau mit inbusschrauben und Keysterkit. Nach 2 Motoren und 2 KBTs sind wieder 4 XT Gaser dran. Sisyphos eben.
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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon motorang » Sa Apr 13, 2019 14:10

Hmmm
das steht eigentlich alles schon im ersten Posting vom Januar.
Luftfilter, Vergaser, altes Benzin und einige andere Sachen.

Und dann kam im April noch eine ganz spezielle, noch nicht beantwortete Frage von wem anderen:
Doppelschmierung lupfen, Öl warmfahren?

Das sind halt die Nachteile wenn man sich in einen alten Fred reinhängt: es stiftet Verwirrung.

Ihr antwortet auf Fragen die keiner gestellt hat. Deswegen: Angabe lesen.

Der Originalposter hat seine Hausaufgaben gemacht, da sind die Antworten überflüssig.
Der Nachfrager hat diese Fragen nicht gestellt, bzw sie wurden schon beantwortet.

Es wurde schon alles gesagt, nur nicht von allen.

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Re: Reaktivierung nach unbekannter Standzeit - Tipps?

Beitragvon schlork » So Apr 14, 2019 19:33

Das sind halt die Nachteile wenn man sich in einen alten Fred reinhängt: es stiftet Verwirrung.
Ja sorry, ich wollte keine Verwirrung stiften und schon gar keinen Streit verursachen. Danke an alle!
Ich habe jetzt das Öl kalt gewechselt, danach lief sie sofort wieder an, ohne Choke geht sie aber im Standgas aus. Falsche Einstellung oder Dreck?


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