Mahlzeit,
ich hab gerade eine SR500 einer Bekannten auf der Werkbank, die über folgendes Problem klagte: bei kaltem Motor lässt sich der erste Gang nur selten richtig einlegen. Meistens artet der Versuch in ein hässlich klingendes *Klong*Klong*Klong*... aus, bei dem der Schalthebel rhytmisch wieder zurückgerdückt wird und das wars. Weil der Erste einfach nicht mehr reinging, ist sie eigentlich nur noch im Zweiten angefahren.
Nun hab ich den Patienten sowieso komplett zerlegt und bin dabei auf folgende Umgereimtheiten (abgesehen von platter Nocke, ausgelutschtem Zylinder etc.) gestoßen:
-die Klauen des Schieberads des 4.Gangs (HIER im Bild die #18) welches in das Losrad des ersten Gangs (#15) greifen sind an den Kanten etwas rundgelutscht. Gleiches gilt für die Kanten an den Taschen des Losrads. Kann hier schon die Ursache des Problems liegen oder ist der Verschleiß dort normal? Kann man sowas nachbearbeiten?
Wenn ich mir die Kanten am Neuteil so ansehe, sieht das nicht sonderlich bearbeitet aus:
-die Getriebeauswelle ließ sich trotz fest sitzendem Ritzel und Lagersicherungsblech ziemlich übel axial verschieben, d.h. das ganze Lager bewegte sich im Gehäuse. Offenbar ist der Lagersitz im Gehäuse etwas ausgelutscht (Kette immer zu stramm?). Ich hoffe es reicht das Lager mit Kleber im Gehäuse zu sichern. Kann das auch Einfluss aufs Schalten haben?
-Die Verlustscheibe war nur noch ein Hauch von Folie, die Kupplunsnabenmutter war aber bombenfest. Das sollte dann auf das Schalten keinen Einfluss haben, oder?
-Die Schaltgabeln sehen alle 3 super aus.
-Die Markierungen der Exzenterverschraubung zur Eintellung der Schaltung stimmten überein.
Gibt es sonst noch Stellen, die ich mir unbedingt ansehen müsste? Kann an der Schaltwalze was faul sein?
Danke und Gruß,
Janosch
Erster Gang lässt sich schlecht einlegen
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Re: Erster Gang lässt sich schlecht einlegen
Das klingt für mich so, als würde nicht genug Weg für ein richtiges Einrasten der Hinterschneidung erreicht werden.
Irgendwelche Auffälligkeiten an der Schaltklaue?
Sind noch alle Stifte in der Schaltwalze an ihrem Platz?
Gruss, Fabi
Irgendwelche Auffälligkeiten an der Schaltklaue?
Sind noch alle Stifte in der Schaltwalze an ihrem Platz?
Gruss, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)
- rei97
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Re: Erster Gang lässt sich schlecht einlegen
Also:
Runde Kanten an den Kanten wären nicht gut, weil die das Rausrutschen begünstigen.
Das geht aber meist über schlechte Abstimmung des exzentrischen Bolzens (im 2. Gang!!)
, krumme Gabeln oder einer rundgenudelten Schaltwelle.
Das Axialspiel der Ritzelwelle ohne Ritzel und Mutter ist normal.
Erst mit Ritzel und angezogener Mutter muss das Lager als Festlager fest sein, sonst liegt der Teufel dort.
Das selbe gilt auch an der Eingangswelle. Wenn die Verlustscheibe flachfrittiert ist, birgt sie immer noch ein Risiko.
Fällt sie nach Lösen der Kupplung in den Spalt, wird bei Wiederanzug der Kupplung das Lager schräg verspannt und lässt die Kupplung im Spiel eiern. Das gibt wilde Vibrationen.
Regards
Rei97
Runde Kanten an den Kanten wären nicht gut, weil die das Rausrutschen begünstigen.
Das geht aber meist über schlechte Abstimmung des exzentrischen Bolzens (im 2. Gang!!)
, krumme Gabeln oder einer rundgenudelten Schaltwelle.
Das Axialspiel der Ritzelwelle ohne Ritzel und Mutter ist normal.
Erst mit Ritzel und angezogener Mutter muss das Lager als Festlager fest sein, sonst liegt der Teufel dort.
Das selbe gilt auch an der Eingangswelle. Wenn die Verlustscheibe flachfrittiert ist, birgt sie immer noch ein Risiko.
Fällt sie nach Lösen der Kupplung in den Spalt, wird bei Wiederanzug der Kupplung das Lager schräg verspannt und lässt die Kupplung im Spiel eiern. Das gibt wilde Vibrationen.
Regards
Rei97
- Theo
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Re: Erster Gang lässt sich schlecht einlegen
Hi Janosch,-
Die Markierungen der Exzenterverschraubung zur Ein(s)tellung der Schaltung stimmten überein.
Danke und Gruß,
Janosch
das ist kein Garant dafür, das es funktioniert.
Ich habe schon erlebt, daß ich die Markierungen zueinander verschoben einstellen mußte, und dann ging`s super.
Gutes Gelingen
Theo
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Si libet, licet! Aelius Spartianus
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Re: Erster Gang lässt sich schlecht einlegen
Die Pins in der Schaltwalze sehen soweit gut aus, der Sicherungsstern sitzt auch korrekt. Dass die Führungsnuten in der Walze ausgelutscht sind, ist eher unwahrscheinlich, oder? Da muss ich nochmal ein Auge draufwerfen.Sind noch alle Stifte in der Schaltwalze an ihrem Platz?
Ja, das Ritzel war fest und trotzdem ließ sich die Welle viel zu sehr axial schieben. Kriegt man das überhaupt mit Lagerkleber in den Griff oder muss ich mir dort was anderes überlegen?Erst mit Ritzel und angezogener Mutter muss das Lager als Festlager fest sein, sonst liegt der Teufel dort.
Danke für den Tipp, das werd ich mir nochmal genauer anschauen.Ich habe schon erlebt, daß ich die Markierungen zueinander verschoben einstellen mußte, und dann ging`s super.
- rei97
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Re: Erster Gang lässt sich schlecht einlegen
Also:
Bingo...
Dann hast Du die Ursache. Wenn das Festlager nicht fest ist, klappt es mit der Einstellung am exzentrischen Bolzen nie. Das Lager darf nur noch um die Lagerluft axial beweglich sein, wenn das Ritzel montiert ist. Das ist axial kaum spürbar bei intaktem Lager.
Dabei muss allerdings die lange Hülse mit einem 520er Ritzel verbaut sein (Nute zum Lager!!), sonst reitet die Mutter auf dem Bund und das Ritzel und die Welle sind beweglich.
Im Fall 1 würde ich das Lager ausbauen und nach der Ursache forschen. Vorsicht!!! Die kleinen 3 M5er Kreuzschlitzschrauben sind geklebt und reissen bei kaltem Lösen trotz gut passendem Bit gerne am Kopf ab. Das endet gerne in einer fürchterlichen Propelei mit Durchbohren der Schraubenstümpfe mit 2,5mm, reingeschlagenem Torxbit und richtig Hitze. Das macht Laune. Ein neues Lager muss nicht unbedingt von Yam sein. Ein Lager mit Nut und 2RS reicht. Diese werden oft mit zu breiten Clipsen geliefert, den kann man vom Serienlager entnehmen. Der innere Dichtdeckel muss entfernt werden.
Bei Fall 2 reicht, die richtige Hülse für 520er Ritzel zu verbauen und das Spiel ist weg.
Regards
Rei97
Bingo...
Dann hast Du die Ursache. Wenn das Festlager nicht fest ist, klappt es mit der Einstellung am exzentrischen Bolzen nie. Das Lager darf nur noch um die Lagerluft axial beweglich sein, wenn das Ritzel montiert ist. Das ist axial kaum spürbar bei intaktem Lager.
Dabei muss allerdings die lange Hülse mit einem 520er Ritzel verbaut sein (Nute zum Lager!!), sonst reitet die Mutter auf dem Bund und das Ritzel und die Welle sind beweglich.
Im Fall 1 würde ich das Lager ausbauen und nach der Ursache forschen. Vorsicht!!! Die kleinen 3 M5er Kreuzschlitzschrauben sind geklebt und reissen bei kaltem Lösen trotz gut passendem Bit gerne am Kopf ab. Das endet gerne in einer fürchterlichen Propelei mit Durchbohren der Schraubenstümpfe mit 2,5mm, reingeschlagenem Torxbit und richtig Hitze. Das macht Laune. Ein neues Lager muss nicht unbedingt von Yam sein. Ein Lager mit Nut und 2RS reicht. Diese werden oft mit zu breiten Clipsen geliefert, den kann man vom Serienlager entnehmen. Der innere Dichtdeckel muss entfernt werden.
Bei Fall 2 reicht, die richtige Hülse für 520er Ritzel zu verbauen und das Spiel ist weg.
Regards
Rei97
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